Was ist intuitives Essen?
Intuitives Essen wurde nicht von einer einzelnen Person "erfunden", sondern entwickelte sich aus der Arbeit zweier amerikanischer Ernährungswissenschaftlerinnen, Evelyn Tribole und Elyse Resch, in den 1990er Jahren. Die Arbeit von Tribole und Resch hat gezeigt, dass intuitives Essen ein ganzheitlicher Ansatz ist, der Körper und Geist in Einklang bringt. Ihre Erkenntnisse haben dazu beigetragen, das Verständnis von Ernährung zu verändern und eine neue Perspektive auf das Essen zu ermöglichen. Intuitives Essen ist nicht nur eine Methode zur Gewichtsregulation, sondern ein Weg zu mehr Selbstliebe, Akzeptanz und Wohlbefinden. Im Gegensatz zu restriktiven Diäten, die oft mit Verboten und Einschränkungen einhergehen, konzentriert sich intuitives Essen darauf, auf die natürlichen Hunger- und Sättigungssignale des Körpers zu hören und eine tiefere Verbindung zum eigenen Körpergefühl und zur Intuition zu entwickeln.
Was ist Intuition?
"Intuition ist wie ein innerer Kompass, der uns den richtigen Weg weist, auch wenn wir ihn nicht immer rational erklären können."
C.G. Jung
C.G. Jung, der berühmte Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker, betrachtete Intuition als einen grundlegenden Aspekt des menschlichen Bewusstseins. Er sah sie als eine kognitive Funktion, die es uns ermöglicht, Möglichkeiten, Bedeutungen und Beziehungen jenseits des Bereichs bewussten Denkens wahrzunehmen.
Intuition lässt sich nicht erarbeiten. Wir müssen uns dafür nicht anstrengen oder etwas Spezielles lernen. Wir können sie zulassen und ihr vertrauen. Die Basis dafür sind Achtsamkeit, Stille, Vertrauen, Freude und das Aufgeben von Kontrolle.
Was sind die wichtigsten Aspekte von intuitivem Essen?
Wir haben verlernt auf unsere Körpersignale zu achten. Wirklicher Hunger entsteht nicht im Kopf, sondern im Bauch. Es geht darum zu unterscheiden, haben wir gerade wirklich echten Bauchhunger, oder haben wir einfach den Bedarf uns besser zu fühlen.
Wo entsteht unser Hungergefühl genau, wo fühlen wir körperlichen Hunger. Wann und aus welchem Grund entscheiden wir zu essen. Wie bereiten wir unser Essen zu, wie stellen wir unser Essen genau zusammen. Wie fühlt es sich an in unserem Körper, wenn wir satt werden. Wie schmeckt unser Essen überhaupt. Nehmen wir den Geruch, den Geschmack, die Farbe und die Konsistenz unseres Essens war. Nehmen wir uns genügend Zeit zum Essen, wie oft kauen wir unser Essen bevor wir die Nahrung runterschlucken. Wo sind wir mit unseren Gedanken während dem Essen.
Wir haben bestimmte Verhaltensmuster antrainiert, wie zum Beispiel unseren Teller immer lehr zu essen, das zu essen was auf den Tisch kommt, zu bestimmten Uhrzeiten zu essen, schnell zu essen, Süssigkeiten als Trostspender einzusetzen usw. Vielleicht haben wir unseren Körper jahrelang zu Diäten verdammt und unser Körper hat gelernt auf Energiesparmodus zu schalten, sobald die Essensrationen wieder geschrumpft wurden. Unser Körper hat gelernt sich anzupassen, um mit dem zu Leben was ihm zur Verfügung gestellt wird, doch oft entwickeln sich schleichend Beschwerden, die uns hoffentlich hellhörig werden lassen.
Weshalb essen wir aus emotionalen Gründen?
Die Verbindung von Nahrung und Belohnung ist uns in die Wiege gelegt. Wir können also nichts dafür.
Wie gelingt intuitives Essen?
Die erste Nahrung, die wir nach der Geburt bekommen, ist Mutter- oder Säuglingsmilch. Während des Stillens beziehungsweise Fütterns werden Babys aber nicht nur mit Nahrung versorgt, die ihre winzigen Mägen füllt und sie wohlig schläfrig macht. Sie werden dabei auch liebevoll im Arm gehalten. Bereits Neugeborene lernen daher, die Nahrungsaufnahme mit einem Gefühl von Wärme und Geborgenheit zu verknüpfen.
Wenn Kinder größer werden, wird Essen in vielen Fällen durch weitere positive Assoziationen aufgeladen, indem Aufsichtspersonen sie als Beschäftigung, Belohnung oder Trost einführen. Eine solche gefühlsmäßige Kopplung kann jedoch dazu führen, dass wir im Erwachsenenalter verstärkt zu emotionalem Essen neigen, sobald wir uns langweilen oder niedergeschlagen und überfordert fühlen.
Emotionales Essen ist oft ein Versuch, negative Gefühle wie Stress, Trauer, Angst oder Einsamkeit zu kompensieren. Essen kann kurzfristig eine positive Wirkung haben, da es die Dopamin Produktion anregt und somit die Stimmung verbessern kann. Dieser Effekt kann jedoch dazu führen, dass wir Essen als "Stimmungsaufheller" missbrauchen.
Nährboden für Intuition ist eine gesunde Portion Selbstliebe mit Akzeptanz. Wenn wir unsere Schwächen und Schattenseiten genauso annehmen wir unsere Stärken. Das Erfassen eines realistischen Bildes von uns selber ohne Bewertung und Verurteilung. Die Beziehung zu uns selber zu pflegen und regelmässig Selbstfürsorge und Selbstliebe zu praktizieren. Schwächende Momente zu minimieren, wie mangelnde Selbstfürsorge, Selbstkritik und Zeitknappheit. Wir selber entscheiden, wie wir unsere Beziehung zu uns selber gestalten wollen, ob wir dieses wertschätzend und liebevoll gestalten, oder ob wir unsere eigene Ressourcen ausbeuten.
Wie gestalten wir eine liebevolle Beziehung zu uns selber?
- Begreife Deinen Körper als Geschenk und Wunder, das nicht selbstverständlich ist. Spüre Deinen Körper, beobachte Deine Atmung und sorge liebevoll für Dich.
- Schätze Deine Talente und Fähigkeiten. Bedenke, dass Du einzigartig bist und es keinen zweiten Menschen mit Deinen Fähigkeiten gibt, schenk Dir Anerkennung dafür.
- Lasse Schuldgefühle Dir und Anderen gegenüber los. Du musst nicht immer und überall perfekt sein.
- Praktiziere Dankbarkeit. Lege Dir ein Dankbarkeitstagebuch zu und übe Dich in regelmässiger Dankbarkeit Dir und Deinem Leben gegenüber. Bewusstsein fördert das Vertrauen uns stärkt Deine Intuition.
- Entscheide Dich zur Freude und für das Glücklichsein. Es steht Dir zu. Gönne Dir regelmässig Momente im Alltag, die Dir Freude bereiten. Erstelle ein Freude Erinnerungsglas oder ein Erinnerungsbuch.
- Erkenne Deine Einzigartigkeit und vergleiche Dich nicht mit Anderen. Vergleichen löst das Gefühl von Mangel aus und hindert Dich in Deiner Kreativität und Deiner Intuition. Lass Dich von anderen Menschen inspirieren und berühren.
- Schaffe bewusst etwas Neues, selbst wenn es ausserhalb der gesellschaftlichen Norm liegt.
- Schätze Deine menschlichen Qualitäten. Schreibe Dir täglich mindestens 5 Dinge auf, die Du an Dir schätzt.
Reduziere Entscheidungen durch gesunde Gewohnheiten
Dein Grosshirn möchte Energie sparen. Es ermüdet schnell. Wenn Dein Grosshirn müde ist und überfordert, greift es zu alten Gewohnheiten, also solltest Du positive und förderliche Routinen etablieren.
- Stehe etwas früher auf, um den Tag in Ruhe zu beginnen. Starte mit einer Meditation. Schreibe in Dein Tagebuch, setze Prioritäten und plane genügend Zeit für Pausen ein.
- Starte Deinen Tag mit einer grossen Tasse Tee, dies unterstützt Deine Nieren und Deinen Darm und versorgt Deinen Körper mit Flüssigkeit.
- Gönne Dir regelmässige Pausen im Freien, auch wenn Du glaubt, keine Zeit dafür zu haben.
- Schaffe Deine eigenen Routinen
Vereinfache Dein Leben
Anstatt Stunden mit dem Ordnen von materiellen Dingen zu verbringen, hast Du mehr Zeit für Dich, für Yoga, Pilates, entspannte Spaziergange, genussvolles Kochen oder einfach mal nichts zu tun. Dies schafft Zugang zu Deiner Intuition.
Das Recht auf echte Freude
Erkenne den Unterschied vom schnellen Dopamin Kick bzw. schnellem Spass und wirklicher Freude. Tiefe Freude verbindet Dich mit dem Sinn des Lebens und dem Vertrauen zum Leben. Der schelle Kick ist ermüdend oder fühlt sich unangenehm an im Nachhinein. Unser Gehirn nimmt negative Dinge stärker wahr als Positive. Halte Dich bewusst fern von zu vielen negativen Botschaften aus den Nachrichten aus den Medien und mach Dich auf die Suche nach echter Freude, so entsteht gesundes Dopamin.
Drei Inspirationen zu intuitivem Essen:
- Kaue jeden Biss 30-mal ohne Druck, erinnere Dich einfach daran. Kauen ist eine Wohltat für Deine Verdauungsorgane.
- Nimm Dir genügend Zeit zum Essen, beobachte Deine Atmung und iss erst wenn Du, Dich ruhig fühlst. Integriere Atemübungen in die Essensroutine.
- Genussvolles essen findet in der Gegenwart statt. Die Kunst des Geniessens beschränkt sich auf das Essen, sie berührt alle Lebensbereiche, denn sie ist eine innere Haltung und unterstützt die Dankbarkeit und die Lebensfreude.
Dein Weg zur Intuition
Befreie Dich von Druck alles richtig machen zu müssen. Dein Weg zur Intuition ist genau so einzigartig wie Du selber bist. Betrachte Rückschläge nicht als Versagen, sondern als Lernfeld zur Weiterentwicklung. Du musst nicht immer entspannt und intuitiv sein. Betrachte die Welt der Intuition mit der spielerischen Neugier eines Kindes. Du musst nichts, sondern Du darfst Dich auf eine spannende Entdeckungsreise begeben.
Je präsenter und entspannter Du bist, desto häufiger kannst Du Dich im Vertrauen auf Deine Intuition einlassen. Intuition ist eine sanfte und zugleich kraftvolle Stimme in Dir. Intuition ist kein festes Ziel das Du erreichen und abhacken kannst, es ist ein lebenslanger Prozess. Geniesse jeden Schritt auf diesem Weg, auch wenn es Umwege und Hindernisse zu überwinden gibt.
Als ausgebildete Fachberaterin für intuitive Ernährung begleite ich dich gerne auf deinem Weg zur intuitiven Ernährung. Mehr Informationen findest du hier.
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